Im frühen Herbst ist die Zeit gekommen, die Reifen Trauben von den Reben zu holen. Die Zeit des „Wimmens“, wie man bei uns in Südtirol zur Weinlese sagt. Man sieht und hört die großen Traktoren, wie sie die geernteten Trauben vom Weinberg zu Hof fahren. In den Weinbergen hängen leichte Rauchschwaden in der Luft, vermischt mit dem Geruch von Polenta, die in runden Kupferkesseln blubbert. Der feine, goldgelbe Maisbrei – bei uns „Plent“ genannt – gehört zum Wimmen traditionell einfach dazu.
Früher haben um elf Uhr Vormittags die Kirchenglocken geläutet und die Weinbauern machten „Feirum“ (Feierabend). Schon kurze Zeit später stieg von den Weingütern Rauch auf. Man kochte Polenta. In einem Kupferkessel, denn Kupfer ist ein guter Wärmeleiter. So wird die Polenta heiß, brennt nicht an und es entstehen die guten knusprigen „Schearn“ (Raspen). Dazu gab es Würste, die zuerst in dem Wasser gekocht wurden und so schon etwas Geschmack und Fett an das Kochwasser abgeben konnten.
Heute machen wir das etwas anders. Unser Polenta-Rezept kommt auch ohne Fleisch aus. Dafür gibt es schmackhaften Südtiroler Bergkäse dazu.
Hier also die Zutaten für vier Portionen Polenta:
400 g Maismehl für Polenta (unsere Favoriten sind das Mehl von Casale Paradiso und das von Molino Filippini
1,6 Liter Wasser
1 bis 2 EL Olivenöl
ein Stück Südtiroler Käse – ganz nach deinem Geschmack (wir nehmen sehr gerne diesen hier)
Südtiroler Butter (es geht natürlich auch jede andere Butter)
Salz
Die Zubereitung der Polenta ist – auch ohne Kupferkessel – wunderbar einfach:
Salze das Wasser gut und bringe es zum Kochen. Dann rührst Du den Maisgries mit einem Schneebesen langsam ein. Immer schön weiter rühren, dass sich keine Klümpchen bilden. Anschließend gibst du das Olivenöl in die Masse und rührst dieses ebenfalls ein.
Nun kannst du den Schneebesen zur Seite legen und mit einem Holzlöffel nehmen. In den nächsten circa 35 Minuten lässt du den Brei bei kleiner bis mittlerer Hitze köcheln und rührst ihn gelegentlich um, dass er nicht anbrennt.
In der Zwischenzeit gibst du die Butter in einen kleinen Topf und lässt sie leicht braun werden.
Wenn die Polenta schön dickbreiig ist und sich vom Boden löst, ist sie fertig. Fülle sie in eine Servierschüssel und streue reichlich von deinem Lieblingskäse – den du zuvor gehobelt hast – darüber. Auch die Braune Butter wird darüber gegeben.
Du kannst die Polenta entweder pur genießen, mit einem knackigen Blattsalat (hier findest du das Rezept für unser leckeres Dressing) oder gebratenen Pfifferlingen. Aber auch eine original Luganega Wurst passt perfekt.
Ganz wie es dir schmeckt – und das tut es bestimmt!
Viel Freude beim Nachkochen wünschen dir