Lagrein und Vernatsch
In der vergangenen Woche haben wir dir schon einmal die Südtiroler Weißweinsorten (Teil 1 || Teil 2) vorgestellt und dir so einen kleinen Überblick über ihre Vielfalt verschafft. Heute wollen wir uns die beiden autochthonen Sorten Lagrein und Vernatsch etwas genauer ansehen.
Diese beiden Top-Weine stehen auf besondere Weise für die Herkunft Südtirol. Weil sie schon seit über 100 Jahren die Charaktereigenschaften des Terroir Südtirol zum Ausdruck bringen, entfalten Lagrein und Vernatsch hier unverkennbar Wein-Identität.
Der Lagrein
Kaum vorstellbar, aber Ende der 70er Jahre war der Lagrein ausgestorben. Heute erobert er sich eine stetig wachsende Anhängerschaft zurück und macht rund 9 % (490 Hektar )der gesamten Anbaufläche Südtirols aus. Der autochthone, charaktervolle Wein hat seine Wurzeln in Bozen und beeindruckt mit seiner samtigen Fülle und weichen Säure. Die edlen, würzigen Noten sind begleitet von fruchtigen Beeren, frischen Kirschen und Veilchen. Im kleinen Eichenfass ausgebaut, entfaltet der Lagrein seinen eleganten, vollmundigen Korpus.
Es gibt ihn sogar in einer Rosé-Version. In dieser wird er „Lagrein Kretzer“ genannt.
Der Lagrein passt hervorragend zu Wildgerichten, Rindfleisch oder auch Südtiroler Hartkäse.
Der Vernatsch
Der Vernatsch hat’s drauf! Diese rote, autochthone Leitsorte ist hier schon seit dem 16. Jahrhundert heimisch und wird weitverbreitet (rund 610 Hektar) angebaut. In den letzten Jahrzehnten wurde er flächenmäßig drastisch reduziert und hat so sehr an Qualität zugelegt. Als Leichtwein mit moderatem Gerbstoff sowie blumigen Noten nach Veilchen und frischen Beeren ist er, gekühlt, ein beliebter Aperitifwein.
In der Speisebegleitung ist der Vernatsch ein echter Allrounder. Er passt besonders zur traditionellen Südtiroler Küche, italienischen Nudelgerichten, zu Südtiroler Speck ebenso wie zu Käse.
Die anderen Rotweinsorten werden wir uns in einem weiteren Beitrag vornehmen.
Bis dahin, auf dein Wohl!
