Weltweit gibt es rund 70 verschiedene Arten von Brennesseln. Sie gehört mitunter zu den bekanntesten Wildkräutern in Südtirol und wird ganz unterschiedlich eingesetzt.
In der Heilkunde wird sie gerne als Tee zubereitet, um beispielsweise während einer Frühjahrskur zu entschlacken. Doch auch in der Küche findet die Brennessel gerne Verwendung. Beispielsweise in einer, aufgrund des hohen Eisengehaltes sehr nährstoffhaltigen Brennesselsuppe.
Vor den, mit Brennhaaren besetzten Blättern, die bei Berührung brechen und das Brennnesselgift freisetzen, muss sich niemand fürchten. Wird die Brennnessel verarbeitet, so verflüchtigt sich die brennende Wirkung der Brennhaare.
Nun aber genug mit Fachsimpeln, wie versprochen, möchten wir unser traditonelles Familienrezept für Brennesselsuppe, wie schon unsere Urgroßmutter sie zubereitet hat, mit Euch teilen.
Das Schöne ist, zum Sammeln der frischen Brennesselblätter müsst Ihr erst einmal raus in die Natur. Sucht Euch eine schöne große Wiese, weg von stark befahrenen Straßen, rüstet Euch mit Korb und Handschuhen und erntet Eure erste Zutat für die Suppe.
Für vier Portionen Brennesselsuppe benötigt Ihr:
250 g zarte, junge Brennesselblätter (frisch geerntet)
1 mittelgroße Zwiebel in kleinen Würfeln
2 EL Butter
1 EL Mehl
750 ml Gemüsefond oder Gemüsebrühe
200 g Sahne
2 Eigelb
Salz
Pfeffer
Muskatnuss
So gelingt Euch die Brennesselsuppe ganz bestimmt:
Sofern Ihr nicht gleich die Brennesselblätter geerntet habt, müsst Ihr diese erst einmal von den Stielen abzupfen und gründlich unter kaltem Wasser abwaschen. In der Zwischenzeit könnt Ihr bereits in einem großem Topf reichlich Wasser zum Kochen bringen und salzen. Die Brennesselblätter nun für circa 1 Minute blanchieren. In ein Sieb geben, kalt abschrecken und abtropfen lassen.
Die Butter in einen ausreichend großen Topf geben, schmelzen lassen und nun die Zwiebel darin glasig dünsten. Nun das Mehrl dazu geben, gut verrühren und aufschäumen lassen. Den Gemüsefond bzw. die Gemüsebrühe unter ständigem Rühren dazugeben und aufkochen. Nun lasst Ihr diesen Ansatz für etwa fünf Minuten bei mittlerer Hitze einkochen. Dabei gelegentlich umrühren und mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.
Anschließend die Brennesselblätter dazugeben und mit dem Pürrierstab zu einer glatten Suppe pürrieren. Die Sahne wird ganz leicht angeschlagen, die beiden Eigelbe in die Sahne gerührt und das Gemisch mit etwas heißer Suppe vermischt, bevor das Ganze zur Suppe gegeben wird. Nochmal leicht erhitzen – KEINESFALLS AUFKOCHEN – und abschmecken.
Variante: Wenn Ihr nicht genügend Brennesselblätter findet, könnt Ihr die Hälfte auch durch jungen Spinat ersetzen. Die Suppe wird dann etwas milder im Geschmack.
Hervorragend dazu passen knuspriges Schüttelbrot und das salzige Aroma von Südtiroler Speck.
Wir wünschen Euch viel Spaß beim Ernten und Kochen!