Das Wahreichen der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen ist der Dom Maria Himmelfahrt. An seiner Stelle stand bereits in frühchristlicher Zeit ein Versammlungshaus, ein sogenanntes Domus, das dann im 5. und 6. Jahrhundert zu einer Basilika ausgebaut wurde. Nach dem wirtschaftliche und kulturelle Aufstieg Bozens zu einer Handelsstadt von überregionaler Bedeutung wollte man als Symbol des Glaubens als auch als Zeichen der Macht des aufstrebenden Bürgertums eine neue Kirche errichten.
1184 wurde der Bau unter der Leitung lombardischer Baumeister begonnen und 1222 vollendet. Doch nur 100 Jahre später galt der romanische Bau als unmodern, und man begann Pläne für eine neue, gotische Kirche zu schmieden. Für den Neubau wurde rötlicher (Bozner) und gelblicher (Unterlandler) Sandstein, verwendet, Fenster und Tore wurden im neuen Stil gestaltet, ebenso die beeindruckenden Wasserspeier.
Es dauerte bis 1517, bis schließlich auch der 65m hohe Glockenturm mit seiner charakteristischen durchbrochenen und filigranen Spitze fertig gestellt war.
Der Innenraum des Bozner Domes besticht durch schlichte Eleganz. Prunkstück ist sicherlich die herrliche Kanzel, und das Freso „Madonna mit Kind“, das von Michael Pacher stammen soll, in der Vorhalle. Leider wurde der Dom im 2. Weltkrieg durch Bombardements der Alliierten schwer beschädigt und vom Freskenschmuck im Kircheninneren ist leider nur wenig erhalten. Im Zuge des Wiederaufbaus nach 1945 wurden u.a. auch die Reste der frühchristlichen Kirche entdeckt.
Nun wird ein neues Kapitel Domgeschichte geschrieben. Denn um sich von der Schönheit des Bozener Wahrzeichens beeindrucken zu lassen, ist es nicht mehr zwingend notwendig, vor Ort in Südtirol zu sein.
Erlebt einen virtuellen 3D-Rundgang des Domes und der Domschatzkammer.
Uns ist klar, dass eine solche 3D-Tour nicht einen persönlichen Besuch ersetzen kann. Aber es ist schön, dass es nun Möglich ist, sich an jedem Ort der Welt einen Eindruck des Bozner Doms machen zu können. Schaut euch doch auch mal um.